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Der Guide Hachette des Vins

Obwohl der „Guide Hachette des Vins“ nur auf Französisch und nicht in deutscher Sprache erscheint, möchte ich heute gerne über ihn schreiben. Hierfür sprechen zwei Gründe: erstens ist er ein exzellenter Weinführer und zweitens wir nutzen ihn oft, um die besten Champagner für unsere Kunden aufzuspüren.

Der Guide Hachette des Vins – in Frankreich der bekannteste Führer für Wein und Champagner

1985 zum ersten Mal erschienen, ist er heute der am meisten gekaufte Weinführer in Frankreich. Unabhängigkeit und Objektivität sind seine Markenzeichen. Um diese Unabhängigkeit zu garantieren, hat er sich eine Reihe von Regeln auferlegt: die Verkostung erfolgt blind, Werbung für einen Hersteller ist nicht erlaubt, Weine für die Verkostung vorzuschlagen sowie die Aufnahme des Produkts in den Führer mit der entsprechenden Auszeichnung ist kostenfrei.

Zur Erstellung seiner Bewertungen lädt der Guide Hachette des Vins eine eindrucksvolle Liste an Weinprüfern ein. Mehr als 1000 Personen haben an der aktuellen Ausgabe 2014 mitgearbeitet. Der Guide Hachette ist ein tolles Gemeinschaftswerk. Die Herausgeber steuern die Verkostungen und betreuen die Redaktion der Texte, sie stehen für die Unparteilichkeit und die Unabhängigkeit der Inhalte.

Tausende Weine und Champagner werden probiert und im Guide Hachette bewertet

In der ersten Ausgabe waren etwa 5000 Cuvées bewertet, heute sind im Guide Hachette mehr als 10 000 erstklassige Weine genannt. Zu den Weinproben werden mehr als 35 000 Weine aus Frankreich, seit 2000 auch aus der Schweiz und Luxemburg vorgestellt. Die Auswahl erfolgt nach strengen Regeln. Der Guide Hachette bewertet jedes Jahr die neuesten Jahrgänge eines jeden Weines und zeichnet sie aus. Es werden Preise und Herkunftsbezeichnungen der Weine aus den bekanntesten AOC Regionen (Appellation d’Origine Controlee= kontrollierte Herkunftsbezeichnung) genannt.

Der Guide Hachette verkostet blind

Um die Unabhängigkeit und die Objektivität zu garantieren, werden die Weine blind verkostet. Die Juroren erfahren vor der Probe nur Jahrgang und (örtliche) Herkunft, sie wissen weder Hersteller noch Bezeichnung der Cuvée. Eine Gruppe von 3 Personen verkostet und erteilt Noten von 0 bis 3 Sternen. Weine mit der höchsten Benotung werden ein weiteres Mal von sehr erfahrenen Verkostern geprüft. Die besten werden mit einem Herz ausgezeichnet und Ihre Weine werden mit dem Etikett vorgestellt.

Der wichtigste Führer für Champagner

Seit 1985 und der ersten Ausgabe ist der Guide Hachette in der gleichen Form gegliedert. Die Einleitung macht uns mit den Grundlagen zu Weinberg, Weinbau, Weinen und den verschiedenen Anbaugebieten vertraut. Am Ende finden wir ein Inhaltsverzeichnis, gegliedert nach Herkunft, Gemeinden, Herstellern und Weinen.

In den Jahren 1994 bis 2007 lag der Guide Hachette auch als multimediale CD-Rom vor, was die Suche vereinfachte. Zwischen den Jahren 1996 und 2000 vertrieb das Verlagshaus Hachette seinen Weinführer auch als wöchentliches Heft, welches auch eine Sammlung von Sachbüchern, Geschenkkisten mit Probiergläsern oder andere mit dem Thema Wein verwandte Produkte beinhaltete.

Seit 2008 ist der Guide Hachette auch im Internet zu finden. Auf einer frei zugänglichen Seite findet man eine Liste ausgesuchter Weine und einen Ratgeber zu Einkauf und Aufbewahrung.

Seit 2012 ist der Guide Hachette auch über Mobil-Telefon und Tablet-PC’s abrufbar.

Der Guide Hachette in den Augen seiner Kritiker

Im Laufe der Jahre hat sich der Guide Hachette zum Marktführer (über 50% Marktanteil in Frankreich) entwickelt und ist für viele Verbraucher eine wichtige Entscheidungshilfe. Dennoch regt sich heute mehr und mehr die Kritik der Experten.

Die sehr heterogene Zusammensetzung der Jury missfällt. Kritiker sagen, dass Hersteller, Weinhändler und andere in der Welt des Weines Tätige nicht immer die notwendige Erfahrung haben, um eine Cuvée zu beurteilen und zu vergleichen. Im Gegensatz zu anderen Champagner-Führern werden die mehr als 1000 Mitglieder nicht namentlich genannt, was teilweise Argwohn hervorruft. Auch wird gesagt, obwohl nie bestätigt, dass die Herausgeber das eine oder andere Mal Bewertungen nachträglich ändern, um eine bestimmte Rangordnung in der Welt des Weines nicht zu erschüttern.

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