Robert Parker und der Champagner

Robert Parker ist weltweit der bekannteste Weinkritiker und die von ihm vergebenen Parker-Punkte sind schon fast eine Währung im Weinhandel. Jede Ausgabe des Weinführers von Robert Parker wird millionenfach verkauft und ist richtungsweisend für den Markt. Trotz der Anfang 2013 erschienenen Bekanntmachung, dass seine Briefe „The Wine Advocate“ an eine Gruppe asiatischer Investoren verkauft wurden, erfreuen sich seine Verkostungsnotizen großer Beliebtheit (ausschließlich online auf www.erobertparker.com erhältlich).

Robert Parker – mit seinem Urteil steht oder fällt der Ruf eines Weines

In der Welt des Weines ist Robert Parker allseits geschätzt und anerkannt. Mit seinen Führern für Wein und Champagner verkörpert er die Macht und den Einfluss eines Kritikers.

Robert Parker und der Wein war eher Zufall als Berufung. Er wurde 1947 in Baltimore in eine Familie von Landwirten geboren. Seine erste Wein-Begegnung begab sich im Jahr 1967, als er in einem Restaurant in Straßburg ein Glas Wein bestellte, da dieses billiger war als ein Glas Coca Cola. Dieses erste Glas war für den jungen Mann wie eine Erweckung. Er kehrt jedes Jahr nach Frankreich zurück, um verschiedene Weingüter zu entdecken. Mit dutzenden Blättern, schwarz von Notizen, Kommentaren, Parker-Punkten und Anekdoten kehrt er von seinen Reisen zurück.

1978 gibt er seinen ersten Newsletter „The Baltimore-Washington Wine Advocate“ heraus, gefüllt ausschließlich mit Verkostungsnotizen. Im Jahr darauf tauft er seinen Newsletter um in „The Wine Advocate“. 1982 wird er international bekannt, als er einen Jahrgang aus dem Bordeaux gegenüber der allgemeinen Kritik verteidigt. Er bezeichnet ihn bereits als bemerkenswert, als er ihn als „Primeur“ (jungen Wein) verkostet.

Die Parker-Punkte: Methode und Bedeutung

Robert Parker verkörpert das strenge Bild eines Wein- und Champagnerkritikers. Dank seiner feinen und konstant beurteilenden Geschmacksnerven ist er einer der wenigen Kritiker, die in der Lage sind, stets blind zu verkosten.

In dem von ihm entwickelten Parker-Punkte System vergibt er maximal 100 Parker-Punkte, 100 Punkte sind die Bestnote. 5 Punkte für das Erscheinungsbild, 15 Punkte für die in die Nase steigenden Aromen, 20 Punkte für den Geschmack und 10 Punkte für die Lagerfähigkeit. Jeder Wein erhält als Grundlage 50 Punkte, die entsprechend der einzelnen Kriteriensteigen. Ein Wein mit der Bewertung 50/100 ist ein absolut minderwertiger Wein, 96-100 steht für außergewöhnlich, 90-95 ein großer Wein, 80-89 sehr gut, 70-79 annehmbar, jedoch einfach, 60-69 beliebig mit Fehlern, 50-59 nahezu untrinkbar.

Robert Parker und der Champagner

Robert Parker ist kein großer Champagner-Liebhaber, außerdem verkostet er Weine aus dieser Region nicht selbst. Dies lag lange Zeit in den Händen von Antonio Galloni, der für etwa ein Drittel der Weinverkostungen von Parker verantwortlich war. Unter den Weinen, die Antonio Galloni besonders schätzte, ist vor allem das Haus Pierre Peters zu nennen, und hier insbesondere die Cuvée Les Chétillons. Antonio Galloni bevorzugt Weine, die sich durch große Sorgfalt im Weinbau und während des gesamten Herstellungsprozesses auszeichnen. Es fällt jedoch auf, dass die in „The Wine Advocate“ hoch benoteten Weine vielfach im Holzfass ausgebaut sind.

Seit 2013 Antonio Galloni überraschend seinen Abschied genommen hat, kümmert sich David Schildknecht um die Verkostung von Champagner. David Schildknecht hat bis heute jedoch noch keine Verkostungsnotizen veröffentlicht, und so ist ungewiss, welche Richtung hier der Führer Robert Parker einschlagen wird.

Champagner im Führer Robert Parker

Von den vielen Champagnerproduzenten sind im Führer nur etwa 180 benannt, eine sehr geringe Anzahl im Vergleich zu den etwa 500 im Guide Hachette gelisteten.

Man muss jedoch berücksichtigen, dass Parker sich im Wesentlichen für die Champagner interessiert, die in die Vereinigten Staaten exportiert werden und sich nur eine Person dieser Aufgabe widmet.

Hier die Liste der im Führer Robert Parker genannten Champagnerhersteller:

A Margaine – A R Lenoble – Agrapart & Fils – Alain Robert – Alain Soutiran – Alain Thienot – Alexandre Filaine – Alfred Gratien – André Beaufort – André Clouet – Arlaux – Aubry et Fils – Ayala – Baptiste-Pertois – Barnaut – Benoit Lahaye – Bérèche et Fils – Bernard Girardin – Bertrand-Delespierre – Billecart-Salmon – Boizel – Bollinger – Bonnaire – Bouché Pere et Fils – Brocard Pierre – Bruno Gobillard – Bruno Paillard – Camille Savès – Canard Duchêne – Carré Guébels – Cattier – Cédric Bouchard – Chapuy – Charbaut – Charles de Cazanove – Charles Ellner – Charles Heidsieck – Chartogne-Taillet – Christophe Mignon – Coessens – Colin – Comte Audoin de Dampierre – Corbon – David Léclapart – De Castelnau – De Sousa – De Venoge – Delamotte – Demiere-Ansiot – Deutz – Devaux – Diebolt-Vallois – Dom Ruinart – Domaine du Grand‘ Cour – Dominique Boulard – Dosnon & Lepage – Doyard – Drappier – Duc de Romet – Duval-Leroy – Egly-Ouriet – Eric Rodez – Fleury – Forget-Brimont – Fourny & Fils – Francis Boulard – Franck Pascal – Francoise Bedel – Gaston Chiquet – Gatinois – Georges Laval – Gimonnet – Godmé Père et Fils – Gonet-Medeville – Gosset – Gosset-Brabant – Guiborat Fils – Guy Charlemagne – Guy Larmandier – H Billiot et Fils – Heidsieck & Co Monopole – Henri Giraud – Henri Goutorbe – Henriet-Bazin – Henriot – Hure Freres – J Lassalle – J-M Seleque – J-P Lamiable – Jacquart – Jacques Lassaigne – Jacques Picard – Jacques Selosse – Jacquesson – Janisson & Fils – Jean Lallement et Fils – Jean Laurent – Jean Milan – Jean Pernet – Jean Velut – Jean Vesselle – JL Vergnon – Jose Dhondt – Jose Michel – Joseph Perrier – Krug – La Closerie (Jérome Prevost) – Laherte Freres – Lallier – Lancelot-Pienne – Lancelot-Royer – Lanson – Larmandier-Bernier – Laurent-Perrier – Le Brun Servenay – Lechère – Legras – Lilbert-Fils – Lombard et Médot – Louis Roederer – Marc Hebrart – Marguet – Marie Courtin – Marie Weiss – Marie-Noelle Ledru – Médot – Mercier – Michel Arnould – Michel Fallon – Michel Loriot – Michel Turgy – Moet & Chandon – Morize – Moussé Fils – Moutard – Mumm – Nathalie Falmet – Nicolas Feuillatte – Nicolas Francois Aubry – Nicolas Maillart – Oudinot – Palmer & Co – Pascal Doquet – Paul Bara – Paul Berthelot – Paul Déthune – Pehu-Simonet – Penet-Chardonnet – Perrier Jouet – Philippe Gonet – Philipponnat – Picard – Pierre Brigandat – Pierre Callot – Pierre Gimmonet & Fils – Pierre Moncuit – Pierre Peters – Piper-Heidsieck – Ployez-Jacquemart – Pol Roger – Pommery – R H Coutier – Raymond Boulard – Rene Geoffroy – Roger Coulon – Ruelle-Pertois – Sadi Malot – Salon – Serge Mathieu – Stéphane Coquillette – Taittinger – Tarlant – Thierry Massin – Ulysse Collin – Varnier-Fanniere – Vazart-Coquart & Fils – Veuve Clicquot – Veuve Fourny & Fils – Vilmart & Cie – Vincent Couche – Vouette et Sorbée – Vranken – Zoémie de Sousa.

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